Die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars haben mit einem 19:19 (13:3)-Unentschieden gegen Erstliga-Absteiger Berlin Rebels die Saison eröffnet. Knapp 1000 Fans auf dem Buniamshof mussten allerdings mitansehen, wie die "Berglöwen" dabei eine 19:3-Pausenführung noch aus der Hand gaben. "Wir haben leichtfertig einen Sieg verschenkt", ärgerte sich Head Coach Mark Holtze.
Denn die Cougars waren zunächst klar das bessere Team. Nach einem punktelosen ersten Viertel eröffnete Runninback Mike Davis den Punktereigen mit einem Touchdown über ein Yard. Kicker Andre Klöhn erhöhte zum 7:0. Die Rebels konterten nur mit einem Field Goal zum 7:3-Anschluss. Die Cougars-Offense bewegte den Ball auch anschließend weiter souverän über das Spielfeld. Quarterback Ole Wulf glänzte dabei mit präzisen Pässen auf seine Receiver Timo Zorn, Kolja Annussek und Mike Kresowaty.
Die Führung ausbauen durfte aber ein anderer: Mike Davis tankte sich über zehn Yards durch - Touchdown zum 13:3. Wieder trat Kicker Klöhn zum Zusatzpunkt an - dieses Mal vergab er allerdings. Das sollte sich später rächen. Daran dachte auf dem "Buni" zu diesem Zeitpunkt aber noch niemand.
Warum auch? Die Defense um Nationalspieler Philipp Stursberg ließ nichts anbrennen. Cornerback Sharif Bsharat erwischte einen starken Tag und in der Defense Line setzten Alexander Radzko, Tino Gressmann, Mathieu Vogt und Christoph Adamczak Rebels-Quarterback Darius Outlaw abwechselnd gehörig unter Druck. Da schien auch zunächst das verschossene 39-Yard-Field-Goal von Klöhn nicht weiter ins Gewicht zu fallen. Halbzeit.
Im dritten Spielabschnitt war es dann Mike Davis zum Dritten - jetzt mit einem spektakulären Punt-Return-Touchdown über 40 Yards - der das 19:3 herstellte. Die Cougars versuchten eine Two-Point-Conversion, doch Runninback Matthias Esau wurde jäh gestoppt.
Die Rebels agierten anschließend aber wie verwandelt. Mit einem guten Passspiel überbrückten die "Rebellen" schnell das ganze Spielfeld und verkürzten per Touchdown-Pass auf 19:9. Auch die Conversion saß. Nur noch 19:11. Und die Berliner machten weiter. US-Quarterback Outlaw fürte seinen Angriff souverän und ließ es sich nicht nehmen, selbst das 19:17 zu erlaufen. Und wieder saß die anschließende Conversion. 19.19.
In den letzten Minuten entwickelte sich anschließend ein wahrer Krimi. Die Cougars in Ballbesitz und mit der Zeit im Rücken marschieren über das Feld, ein Davis-Fumble lässt die Angriffsserie allerdings an der Mittellinie enden. Berlin ist am Zug. Doch jetzt zeigen auch die Rebels Nerven, müssen sich vom Ball trennen. Also noch einmal Cougars-Ball. Nur noch zwei Minuten zu spielen. Ein langer Pass von Quarterback Ole Wulf auf seinen Bruder Jan Wulf in die Endzone könnte die Entscheidung bringen, doch der Ball wird nicht gefangen. Erneut wechselt das Angriffsrecht. Berlin jetzt mit der Chance zum Sieg, aber Nils Kruse fängt einen Pass von Outlaw ab. Wieder wechselt das Angriffsrecht. Ein letztes Mal. Denn mit nur noch zehn Sekunden auf der Uhr können die "Berglöwen" das Match nicht mehr für sich entscheiden.
"Wir müssen das Spiel jetzt so schnell wie möglich abhaken. Wir haben nicht verloren, deswegen ist alles noch im Rahmen. Ab jetzt zählt nur noch das nächste Spiel gegen die Jets", betont Chefcoach Holtze. Am nächsten Samstag, 14. Mai, empfangen die Cougars nämlich bereits Aufsteiger Troisdorf Jets auf dem Buniamshof (16 Uhr).
Fotos: www.afpix.de
Statistik: http://stats.gfl.info/gfl2/2011/lcbr.htm