Die Spieler waren sprachlos, die Trainer fassungslos, die rund 550 Zuschauer am Buniamshof entsetzt: Die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars haben ihr letztes Heimspiel in der Saison 2011 überraschend gegen den Tabellenletzten Cologne Falcons mit 6:7 (0:0) verloren. Mit der letzten Aktion des Spiels schoss Kölns Kicker Sven Mißbach seine "Falken" dabei zum ersten Saisonsieg.
Vorausgegangen war ein Zwöf-Yard-Pass von Kölns Quarterback Jens Kriete auf Philipp Schmitz, der mit seinem Touchdown zum 6:6 in der Schlusssekunde das Spiel ausgleichen konnte. Die Cougars waren ihrerseits kurz nach der Halbzeit durch einen beherzten Lauf von Runningback Matthias Esau mit 6:0 in Führung gegangen. Den fälligen Zusatzkick vergab der in der letzten Spielzeit noch so sichere Kicker Andrè Klöhn. Das sollte sich später rächen.
Bis dato lief in der "Berglöwen"-Offense aber so gar nichts zusammen. Ohne ihre drei stärksten - aber verletzten - "Angriffswaffen" Quarterback Ole Wulf, Runningback Mike Davis und Receiver Mike Kresowaty präsentierten sich die Cougars viel zu harmlos. Viele Fehler und Strafen in der Offense ließen zudem kaum einen richtigen Spielfluss aufkommen.
Ganz anders die Lübecker Defense, die sich wieder einmal in Bestform präsentierte. Angeführt von Nationalspieler Philipp Stursberg zerstörte die lübsche Verteidigungsreihe zunächst das Laufspiel der Rheinländer im Keim, und brachte dann auch das Passspiel der Falcons zum Erliegen. Der Beweis: Cornerback Daniel Richter und Linebacker Christoph Böckmann fingen jeweils zwei Interceptions.
Lediglich in der Schlusssekunde war die "Berglöwen"-Defense einen einzigen Moment nicht aufmerksam genug - das genügte Köln um mit zwei Punkten im Gepäck die Heimreise anzutreten. "Einfach eine megaenttäuschen Leistung von meiner Offense", bilanzierte Head Coach Mark Holtze nach dem Abpfiff knapp.
Trotz der Niederlage haben die Cougars am letzten Spieltag, am kommenden Sonntag bei den Berlin Rebels (15 Uhr), mit einem Sieg noch die Chance nicht nur die Vizemeisterschaft, sondern auch den damit verbunden direkten Aufstieg in die GFL, perfekt zu machen.