Im Osten nichts Neues: Auch im zweiten Auswärtsspiel verpassten die Footballer der Lübeck Cougars den ersten Auswärtscoup in der Regionalliga Nord-Ost nur knapp. Der Aufsteiger verlor bei den Frankfurt/Oder Red Cocks 13:15. Überschattet wurde die Partie indes von einem schweren Unfall: Der Wide-Receiver Nils Kruse zog sich bei einem regelkonformem Tackle einen Lungenriss zu, liegt in der Lübecker Uniklinik.
„Ein Riesenschreck“, war auch Spartenleiter Jan Blunck geschockt. Der 21-jährige Kruse, der seit zwei Jahren bei den Berglöwen spielt, steht in der Uniklinik derzeit noch unter Beobachtung. „Es geht ihm den Umständen entsprechend gut, in zwei Tagen soll entschieden werden, ob operiert wird“, teilte Blunck mit. Zurück zum Spiel: In Frankfurt wurden die Berglöwen im ersten Viertel kalt erwischt, lagen schnell mit 0:9 zurück. Sowohl in der Offense, als auch in der Defense lief nicht viel zusammen. „Da steckte uns wohl noch die fünfstündige Anfahrt in den Knochen“, so Blunck. Erst als die Berglöwen 0:15 in Rückstand lagen, zeigten sie Biss. Die Offense Line bekam die Cocks-Defense um den 170 Kilogramm schweren Sumo-Europameister Jörg Brümmer immer besser in den Griff und schaffte so viel Platz für die Runningbacks. So verkürzten die Cougars durch einen 17-Yard- sowie einen 10-Yard-Touchdown von Jörn Ebeling und Stefan Menges auf 13:15.
Die Defense der Berglöwen zeigte sich danach bärenstark, erlaubte den Cocks kaum noch Raumgewinn, brachte den Angriff mehrmals in günstige Feldpositionen. Aber so sehr sich die Cougars auch mühten, es reichte am Ende nicht mehr. Als ein Pass von Quarterback Samet Yurdisik wenige Minuten vor Ende des Spiels abgefangen wurde, war die Niederlage perfekt. „Es war ein spannendes und nervenaufreibendes Spiel in dem es uns leider nicht gelungen ist, den frühen Rückstand aufzuholen“, erklärte der Defense-Coach Sascha Knappe.
In der Regionalliga gab es noch zwei Heimsiege: Die Wolfsburg Blue Wings bezwangen die Leipzig Lions 20:13, und die Magdeburg Virgin Guards siegten 17:14 über die Hannover Musketeers. Einen 32:0 Kantersieg landeten derweil die Berlin Bears bei den Holtenau Seals. In Frankfurt mussten die Cougars zum ersten Mal auf die Cheerleader-Unterstützung ihrer Crazy Cats verzichten. Und das aus gutem Grund: Trainerin Vicky Fischer heiratete in der Marienkirche den „Ex-Berglöwen“ Heiko Siss. Und nach der Trauung ging’s für die 27-jährige Grafikerin, die vor elf Jahren gemeinsam mit Christel Magdanz die „Verrückten Katzen“ zum Leben erweckte, mit ihrem Heiko gen Süden auf die Insel Korfu, von wo sie ihren Cougars auch für das Sonnabend-Spiel in Leipzig fest die Daumen drückt.