Das war nichts für schwache Nerven: Mit einem knappen 22:20-Erfolg über die Langenfeld Longhorns im Gepäck, kehrten die Lübeck Cougars von ihrem dritten Auswärtsspiel in Folge heim. Die „Berglöwen“ zitterten bis 36 Sekunden vor Spielende, dann verschoss Longhorns-Kicker Tim Issig das entscheidende Field Goal – und ließ Lübeck jubeln.
Bei hochsommerlichen Temperaturen im Langenfelder Jahnstadion zeigte die Offense der Longhorns zunächst, warum er zu den Besseren der 2.Bundesliga gehört. Mit einer gelungenen Mischung aus Pass- und Laufspiel überbrückten die „Horns“ das Feld und gingen bereits im ersten Viertel durch einen Pass von Lukas Gennrich auf Bastian Neukötter mit 7:0 in Führung. Die passende Antwort hatten die „Cougs“ im zweiten Viertel parat: Kraftvolle Läufe von Runningback Philipp Jareschewski führten die Cougars bis an die vier yard Linie des Gastgebers, von wo aus Quarterback Ole Wulf zunächst den Anschluss und James Anderson per Zusatzkick den Ausgleich zum 7:7 herstellte. Noch vor der Pause war es Nils Kruse, nach 10 yard Zuspiel von Wulf, der für die erstmalige Führung der Gäste sorgte.
Nach der Halbzeit zunächst der erste Schreck: Der Kickoff der Langenfelder konnte von Selbigen wieder gesichert werden. In guter Feldposition bediente der eingewechselte US-Quarterback der Longhorns, Rick Webster, anschließend Jens Walther über zwei yards in der Endzone. Tim Issig brachte die Hausherren per Zusatzkick mit 14:13 in Führung. Diese hielt jedoch nicht lange, denn auf Cougars Seite schoss James Anderson seine Farben mit einem 24 yard Fieldgoal wieder in mit 16:14 Front. Auch nach Philipp Dohrendorfs Tochdown (30 yard Pass von O.Wulf) war die Partie noch nicht entschieden, denn Langenfeld schlug durch Florian Zuber (34 yard Pass von R.Webster) noch einmal zum 20:22 zurück.
Um zumindest das Unentschieden zu sichern, entschieden sich die Langenfelder anstatt eines Zusatzkicks für eine Two-Point-Conversion, die von der wieder einmal gut aufgelegten Verteidigungsreihe, vereitelt wurde. Aus war das Spiel aber noch lange nicht: Den anschließenden Onside-Kick konnten sich Gastgeber sichern, marschierten über das halbe Feld, um 36 Sekunden vor dem Ende mit dem vierten Versuch an der fünf yard Linie der Cougars zum Stehen zu kommen. Dort trat Tim Issig an – und verschoss…
„Wir haben die ganze Geschichte heute unnötigen spannend gemacht. Viele Strafen und individuelle Fehler haben uns davon abgehalten das Spiel deutlich früher zu entscheiden“, so Head Coach Sascha Knappe nach dem Abpfiff. Besonders erfreut zeigte sich der Chef-Trainer allerdings über die Leistung der Defense und vor allem des Defense-Backfield: „Meine junge Truppe hat gegen eine sehr gute Offense heute ihre Feuertaufe bestanden. Ich bin sehr zufrieden“
Die Cougars haben nun Zeit ihre Wunden zu lecken, denn erst in zwei Wochen geht die Nordrhein-Westfalen Tournee der Berglöwen mit dem Gastspiel beim aktuellen Tabellenführer in Düsseldorf weiter. Das erste Heimspiel findet am 14. Juni gegen die Hamburg Eagles statt.