Die Rahmenbedingungen stimmten, sportlich ist noch jede Menge Luft nach oben: Die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars haben im Hanse Bowl III gegen die Hamburg Huskies aus der Regionalliga in der letzten Sekunde ein 21:21 gerettet. Insgesamt 1100 Fans strömten auf den Lübecker Buniamshof zum ersten Härtetest ihrer „Berglöwen“ vor dem Saisonstart gegen die Magdeburg Virgin Guards am 24. April.
Doch einen Football-Leckerbissen bekamen die Zuschauer zum Start nicht präsentiert. Zu viel Sand befand sich noch im Getriebe der Cougars, viele Unterbrechungen ließen außerdem kaum einen Spielfluss zustande kommen. Wenn es dann aber einmal voranging, dann nur durch den frechen Drittligisten aus Hamburg: Die Huskies marschierten vor allem über Simon Sommerfeld, der 2010 noch Deutscher Meister mit den Kiel Baltic Hurricanes wurde, über das Feld und gingen folgerichtig in Führung. Erst 7:0, dann 14:0 und im zweiten Viertel sogar 21:0. Eine Blamage bahnte sich für die Cougars an.
Der Cougars-Weckruf dann zwei Minuten vor der Pause: Quarterback Ole Wulf bedient den Kanadier Mike Kresowaty über 65 Yards zum Anschluss-Touchdown, Kicker Andre Klöhn erhöht gewohnt souverän per Zusatzkick - nur noch 7:21. Nach der Halbzeit kommen die Cougars besser in Tritt. Die Angriffsreihe muss zwar von nun an auf den angeschlagenen Spielmacher Ole Wulf (Handprellung) verzichten, aber auch Michael Bensch findet Kresowaty. Dieses Mal über 50 Yards – nur noch 13:21.
Bei diesem Spielstand bleibt es bis wenige Sekunden vor dem Ende. Dann versuchen die Huskies mit einem Field Goal das Ergebnis noch einmal hochzuschrauben – vergeblich. Denn der Kick wird von den Cougars geblockt, der Ire Darragh Farrell schaltet am Schnellsten, nimmt den Ball auf und trägt ihn in die gegnerische Endzone. Unverhoffter Touchdown zum 19:21. Mit einer Two-Point-Conversion versuchen die „Berglöwen“ an diesem sonnigen Nachmittag nun zumindest noch ein Unentschieden zu retten. Runninback Matthias Esau fasst sich ein Herz und tankt sich in die Endzone durch – 21:21.
Stimmen zum Spiel
„Wir haben uns heute ganz und gar nicht so präsentiert, wie wir es eigentlich wollten. Da wartet noch jede Menge Arbeit auf uns vor dem Ligastart. Ansonsten gibt es in Magdeburg in zwei Wochen ein böses Erwachen. Positiv ist festzuhalten, dass wir nach einem 0:21 noch einmal zurückgekommen sind.“ (Cougars-Head-Coach Mark Holtze).
„Für ein Vorbereitungsspiel sind 1100 Zuschauer eine tolle Zahl. Wir wurden von den Fans fast überrannt. Für das erste Liga-Heimspiel am 7. Mai werden wir daher noch einige Verbesserungen einplanen. Unter anderem werden wir eine zweite Kasse einrichten, damit sich die Wartezeit beim Ticketkauf deutlich verkürzen wird.“ (1. Vorsitzender Torsten Schwinge)
Rund ums Spiel
*Freddy California heizte den 1100 Fans auf dem Buniamshof vor dem Spiel und in der Halbzeitpause mächtig ein.
*Die Cougars traten nicht in Bestbesetzung an. Unter anderem fehlten vier Starter aus dem Vorjahr: US-Runninback Mike Davis (trifft erst nächste Woche in Lübeck ein), Erik Schween (beruflich in den USA) sowie die verletzten Jorik van der Veen und Daniel Richter.
*Neben Quarterback Ole Wulf schied auch Matthew Kidd beim Testmatch gegen die Huskies verletzt aus. Der englische Nationalspieler wurde mit einer Handgelenksverletzung in die Lübecker Klink gebracht. Eine Diagnose steht noch aus.
*Fotos zum Spiel unter www.afpix.de oder www.gridironshots.de
*Die Cougars U19 gewann ihr Testspiel zuvor gegen die Essen Cardinals mit 32:20.