Auf geht’s zum Topspiel: Die Zweitliga-Footballer der Lübeck Cougars müssen am Samstag (18 Uhr/Mommsenstadion) als Tabellenzweiter bei den drittplatzierten Berlin Rebels ran. Es ist ein Duell, das es schon häufig gab, und das auch bereits im Vorfeld wieder jede Menge Geschichten bietet.
1. Es ist die Geschichte um den „Showdown um Platz zwei“. Wer bleibt der ärgste Verfolger von dem noch ungeschlagenen Tabellenführer Hamburg Blue Devils? Der Gewinner der Partie hat im Aufstiegsrennen weiter richtig gute Karten. Denn nicht nur der Meister steigt direkt in die 1. Bundesliga auf, auch der Zweite hat am Saisonende noch die Chance sich für das Football-Oberhaus zu qualifizieren. Auf den Vizemeister warten nämlich noch zwei Relegationsspiele gegen den Tabellenletzten der 1. Liga (aktuell die Essen Cardinals). Vorfreude herrscht daher auch bei Cougars-Cheftrainer Mark Holtze vor der Partie: „Das ist zweifellos DAS Spiel der Saison. Wir wollen den 2. Tabellenplatz, um in die Relegation zu kommen und dafür müssen wir Berlin schlagen - so einfach ist das.“
2. Es ist die Geschichte „Fluch vom Mommsenstadion“. Noch nie konnten die Cougars nämlich in dem denkmalgeschützten Stadion von 1930 gewinnen. Viermal traten sie an, viermal verloren sie. Zwar holten die „Berglöwen“ gegen die Rebels auch in Berlin schon einmal einen Sieg, 2007 allerdings auf einem Ausweichplatz, weil die alte Arena gesperrt war. Auch insgesamt ist die Cougars-Bilanz gegen die Hauptstadt-Rebellen negativ: In elf Spielen konnten die Cougars nur zweimal gewinnen, achtmal siegten die Rebels. Im Hinspiel auf dem Buniamshof im Mai gab es ein 19:19-Unentschieden.
3. Daraus folgt die Geschichte „Cougars fordern Revanche“. Denn eben jenes 19:19 fühlte sich im Cougars-Lager wie eine Niederlage an. Am ersten Spieltag dieser Saison führten die Cougars bereits mit 19:3, ehe die Rebels um US-Quarterback Darius Outlaw eine fulminante Aufholjagd starteten und den Cougars noch einen Punkt klauten. „Der Stachel sitzt noch tief“, betont Cougars-Chef Holtze. „Im Rückspiel müssen wir Berlins gefährliches Passspiel unterbinden und dürfen mit unserer Offense kein Chance zu punkten leichtfertig liegen lassen, so wie im Hinspiel.“
4. Das Spiel ist die Geschichte um das „Duell der Iren“. Klingt komisch – ist aber so. Gleich fünf ehemalige Spieler des irischen Erstligisten Dublin Rebels treffen am Samstag im Mommsenstadion nämlich aufeinander. Für Lübeck laufen Darragh Farrell, Steven Walsh und Mike Kresowaty auf, für Berlin spielen Henry Wasserman und Ross McCooey. „Das ist irgendwie schon verrückt, dass man sich jetzt hier wiedertrifft“, sagt Cougars-Verteidiger Walsh.
5. Die Partie bietet auch die Geschichte „Kampf der besten Angriffsreihen“. Die Berliner erzielen im Durchschnitt 30,5 Punkte pro Partie. Das ist Ligaspitze. Die Cougars folgen mit 27,8 Punkten dahinter. Bei den erzielten Yards pro Spiel sind die Cougars top, Berlin folgt als Zweiter: 386,4 Yards zu 343,0 Yards. Bei den Rebels ist man vor dem Spitzenspiel noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden: Jag Bal soll in der Defense Line die Abwehr der „Rebellen“ stabilisieren. Der starke US-Mann war bereits in der 1. Liga für die Dresden Monarchs und Kiel Baltic Hurricanes aktiv. Verzichten muss Berlin dagegen auf den gesperrten US-Linebacker Rory Johnson. Bei den Cougars fallen die Linebacker Lukas Stadler und Malte Knutz sowie Defense Liner Alexander Radzko aus.
Lübeck Cougars gegen die Berlin Rebels. Ein Duell mit jeder Menge Geschichten. Welche kommt am Samstag dazu? Die Cougars bieten zu der Begegnung wieder unter www.twitter.com/asc_luebeck einen Live-Ticker via Twitter an. Kickoff im Berliner Mommsenstadion ist um 18 Uhr.