Und wieder nichts Neues im Osten: Wie schon beim 13:15 bei den Frankfurt/Oder Red Cocks verschliefen die Footballer der Lübeck Cougars auch bei den Leipzig Lions den Beginn der Partie und lagen so erneut mit 0:15 im Hintertreffen, ehe sie ihre Aufholjagd starteten. Und auch diesmal reichte das späte „Brüllen“ nicht. Die Lübecker Berglöwen zogen bei den Leipziger Löwen vor der ansprechenden Kulisse von 600 Zuschauern mit 6:15 den Kürzeren, kassierten so die dritte Niederlage im fünften Spiel der Regionalliga-Saison und warten weiter auf den ersten Auswärtserfolg.
Ist es das Lehrgeld, dass sie als Aufsteiger zahlen müssen, oder sind es die „Nachwehen“ einer mehr als fünfstündigen Anreise? Wie schon in Frankfurt schienen die Berglöwen zunächst nicht auf dem Platz zu sein. So hatte Quarterback Samet Yurdisik Probleme, seine Pässe an den Mann zu bringen. Auch das Laufspiel stotterte, und die Cougars kamen so kaum zu einem First Down, waren immer wieder gezwungen die „Pille“ nach einem Punt (= Befreiungsschlag) abzugeben. Der erfahrene Lions-Coach Scott Caton, schon in der German Football-League in Kiel und Braunschweig tätig, variierte zudem sehr geschickt Lauf- und Passspiel.
Leipzigs Wide-Receiver Philipp Esser zeigte dabei ein tolles Spiel, brillierte mit beiden Touchdowns. Die Cougars haderten außerdem mit einigen fragwürdigen Entscheidungen der bayerischen Schiris, verloren so zeitweise die Kontrolle. „Da merkte man uns fehlende Routine an“, so Spartenleiter Jan Blunck. „Die Lions waren in entscheidenden Momenten einfach besser.“
Das Erreichen der Play-off-Runde haben die Cougars indes noch nicht aus dem Auge verloren, denn in den kommenden zwei Partien genießen sie gegen die Cocks (11. Juni) und die Lions (24. Juni) Heimrecht. „Da müssen zwei Siege her“, fordert Blunck. Weitere Resultate: Holtenau Seals – Magdeburg Virgin Guards 0:56, Hannover Musketeers – Berlin Bears 69:20.
Der Nachwuchs machte es besser: Das Jugendliga-Team der SG Lübeck/Neumünster siegte bei der SG Ritterhude/Bremen mit 28:22. „Unsere Defense war in den entscheidenden Momenten hellwach“, freute sich Trainer Mark Holtze vor allem über die Interceptions von Patrick Wischnewski und Thomas Spitzkowski. Holtze: „Wenn wir noch Gruppensieger werden wollen, müssen wir allerdings am Wochenende gegen Kiel gewinnen.“ Auch die jüngsten Lübecker Berglöwen siegten, gewannen in der Nord-Flag-Liga bei den Elmshorn Fighting Pirates mit 74:21.