Spannender hätte man sich das Saisonfinale der Lübeck Cougars nicht ausmalen können. Die "Berglöwen" müssen am Samstag um 16 Uhr bei den Bonn Gamecocks ran. Die Rechnung ist ganz einfach: Der Verlierer der Partie muss in die Regionalliga runter, der Sieger darf auch 2018 in der GFL2 spielen.
Die Ausgangslage
Der Klassenerhalt schien für die Cougars lange Zeit reine Utopie. Drei Siege benötigten die Lübeck Cougars aus den letzten drei Saisonspielen. Doch dann gewannen die "Berglöwen" erst in Rostock, in der Vorwoche dann in Essen - und auch auf die erhoffte Schützenhilfe aus Düsseldorf (besiegten die Bonner) konnten die Cougars sich verlassen. So kommt es am Sonnabend zum Duell des Vorletzten gegen den Sechsten. Die Gamecocks führen mit einem Zähler in der Tabelle. Es geht um alles oder nichts.
Der Gegner
Bonn startete furios in die Saison, war nach Siegen gegen Lübeck und Langenfeld zunächst sogar Tabellenführer. Doch dann sprangen nur noch Siege gegen Essen und Paderborn heraus. Zuletzt kassierten die ehemaligen Bundeshauptstädter drei Niederlagen in Serie. Größtes Manko der Gamecocks ist ihre Defense - mit 35,2 kassierten Punkten im Schnitt ist die Abwehrreihe die Schwächste der Liga. Die Offense erzielt mit durchschnittlich 18,7 Punkten nur etwas mehr als die der Cougars (17,4). Angeführt wird die Mannschaft von dem kanadischen Quarterback Drew Burko (University of Saskatchewan), der 212 von 424 Pässen für 2944 Yards bislang an den Mann brachte. Bei 27 Touchdown-Pässen warf er 14 Interceptions. Das Passspiel ist dabei auch die Stärke der Gamecocks. Lars Borchwald pflückte schon elf Pässe in der Endzone herunter, Receiver Nils Dobmeier (sieben Touchdowns) muss gegen Lübeck verletzungsbedingt allerdings passen. Dafür dürfte der gefährlich US-Receiver Travis Poitier (vier Touchdown) wieder an Bord sein.
Die Statistik
15 Mal trafen Cougars und Gamecocks in der Vergangenheit bereits aufeinander - nur gegen die Hamburg Huskies (24 Partien) und Langenfeld Longhorns (20) traten die Berglöwen häufiger an. Die Bilanz gegen die "Kampfhähne" aus dem Rheinland ist dabei positiv: 10 Siege, vier Niederlagen und ein Unentschieden stehen zu Buche. Das letzte Duell, zum Saisonstart 2017 am Buniamshof, gewannen die Gamecocks mit 21:7.
Das Personal
Defensive Lineman Torben Amend feierte bereits gegen Essen sein Comeback. Die Einsatze von Linebacker Benjamin Rabe und Running Back Clifford Laukens sind dagegen fraglich.
Das sagt der Coach
Head Coach André Schleemann: "Rostock war unser Viertelfinale, Essen das Halbfinale, das Spiel jetzt in Bonn ist unser Finale. Wir werden so oder so Geschichte schreiben: Entweder wir steigen nach 16 Jahren in der Bundesliga ab - oder wir schreiben ein weiteres Kapitel nach dem Motto "Nothing is impossible". Niemals aufgeben egal, was andere sagen. Wir benötigen in Bonn wieder eine konzentrierte Leistung in allen drei Mannschaftsteilen. Wir dürfen wieder keine Turnovers produzieren, das war bereits sehr gut in den letzten beiden Spielen."
Live-Radio
Dennis Neumann meldet sich mit dem Strandpiraten-Radio ab 15.45 Uhr live aus Bonn.