Nach 25 Jahren sind die Lübeck Cougars angekommen im Football-Oberhaus, in der German Football League (GFL). Am nächsten Samstag eröffnen die "Berglöwen" die Spielzeit auf dem heimischen Buniamshof gegen die Dresden Monarchs. Was ist diese GFL aber eigentlich? Hier sind die wichtigsten Infos und Hintergründe zum Ligastart.
Geschichte: Seit 1999 heißt die 1. Bundesliga in Football-Deutschland German Football League (GFL). Erster Deutscher Meister wurden 1979 die Frankfurter Löwen durch einen 14:8-Sieg über die Ansbach Grizzlies im German Bowl I.
Modus: 2012 kämpfen in der GFL erstmals insgesamt 16 Mannschaften um den Titel. Nach regionalen Aspekten sind die Teams in eine Nord- und eine Süd-Gruppe aufgeteilt. In jeder Gruppe spielen alle Mannschaften jeweils in Hin- und Rückspiel gegeneinander. Insgesamt also 14 reguläre Saisonspiele. Die vier besten Teams aus dem Norden und die vier besten Teams aus dem Süden erreichen die Playoffs - und erst hier treffen Nord und Süd aufeinander. Nach dem Viertel- und Halbfinale treffen die beiden besten Mannschaften im German Bowl aufeinander. Dieser steigt am 13. Oktober 2012 in der MDCC-Arena in Magdeburg. Die beiden schlechtesten Teams im Norden und im Süden müssen ihren GFL-Startplatz dagegen gegen den jeweiligen Zweitliga-Meister aus dem Norden oder Süden in einer Relegation in Hin- und Rückspiel verteidigen.
Titelverteidiger: 2011 ging der German Bowl erstmals seit 1993 wieder in den Süden. Die Schwäbisch-Hall Unicorns bezwangen in einem Herzschlagfinale die Kiel Baltic Hurricanes mit 48:44. Die meisten German Bowls in der Vereinsvitrine haben die Lions aus Braunschweig (sieben Titel).
Mannschaften: Im Norden duellieren sich Vizemeister Kiel Baltic Hurricanes, der Deutsche Rekordmeister New Yorker Lions aus Braunschweig, die Düsseldorf Panther, die Berlin Adler, die Dresden Monarchs sowie die drei Aufsteiger Hamburg Blue Devils, Berlin Rebels und natürlich die Lübeck Cougars. In der Südstaffel stehen sich der Deutsche Meister Schwäbisch-Hall Unicorns, die Marburg Mercenaries, die Munich Cowboys, die Stuttgart Scorpions, die Wiesbaden Phantoms, die Rhein-Neckar Bandits, die Franken Knights und die Saarland Hurricanes gegenüber.
Favoriten: Als die großen Favoriten gehen die beiden letztjährigen Finalisten Kiel und Schwäbisch-Hall in die Saison. Aber auch den Düsseldorf Panther und den Dresden Monrachs werden gute Chancen eingeräumt.
Stars: In der GFL tummeln sich etliche Nationalspieler und ehemalige NFL-Europe-Spieler. Vor allem aber die zahlreichen US-Amerikaner waren an ihren Universitäten echte Stars. Einige schafften sogar den Sprung in die US-Profiliga NFL. Dresdens Runninback Larry Croom zum Beispiel. Als bester Quarterback der Liga gilt Kiels Jeff Welsh. Die meisten Titel hat Düsseldorfs US-Receiver Estrus Crayton gesammelt: Sieben German Bowls gewann er, dazu zweimal den Euro Bowl. Das alles mit fünf unterschiedlichen Mannschaften.
Stadien: In einigen Städten, in denen die Cougars 2012 antreten werden, spielen die Teams in dem jeweils größten Stadion der Stadt. So in Kiel im Holsteinstadion (12 000 Plätze) und in Braunschweig im Eintracht-Stadion an der Hamburger Straße (25 000). In Dresden tragen die Monarchs einen Teil ihrer Heimspiele im nagelneuen Glücksgas-Stadion (32 000) aus. In Berlin geht es zu den Adlern in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark (20 000), und damit nach dem Olympiastadion immerhin in die zweibeste "Stube" der Bundeshauptstadt.
Fans: Zuschauermagnet der Liga sind die New Yorker Lions aus Braunschweig. Rund 3500 Fans zogen die "Löwen" 2011 pro Spiel in ihr Stadion. Auf Platz zwei der Zuschauertabelle stehen die Kiel Baltic Hurricanes mit 2400 Zuschauern, es folgen die Dresden Monarchs (2300 Zuschauer) und die Düsseldorf Panther (2200).
Medien: GFL-Radio überträgt einen Großteil der Spiele live per Webradio ins Internet. Jeden Mittwoch nach einem Spieltag gibt es bei GFL-TV einen Zusammenschnitt des Wochenendes sowie Interviews mit Spielern und Trainern. Der German Bowl wird im Oktober von Euro Sport live ins TV übertragen.
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