Ein halbes Jahr ist es, seit dem die Flag Cougars Informationen über das Team veröffentlich haben. Nachdem nun die hälfte der regulären Saison gespielt ist, soll hier nun ein Kurzabriss der Geschehnisse aus über einem halben Jahr zusammengefasst werden.
Saisonvorbereitung:
Die Saisonvorbereitung lief besser als je zuvor. Den ganzen Winter über haben die Flag Cougars mit mehr als 30 Spielerinnen und Spielern trainiert. Viele erfahrene Spieler kündigten an, in diesem Jahr für die Flag Cougars zu spielen. Und die Euphorie kannte kaum Grenzen. Das Ziel war es, ins Finale der Deutschen Flag Football Liga zu gelangen. Doch bereits Ende Februar zeigte sich, dass die Euphorie von nur kurzer Dauer war. Fast alle erwarteten Spieler sagten für dieses Jahr aufgrund ihres Engagements in der ersten Mannschaft oder Verletzungen ab. Und so verloren die Cougars nicht nur große Hoffnungsträger, sondern auch potentielle Coaches. Auch Florian Voss, der diese Saison auch als Quarterback für die Cougars spielen wollte, zog sich im April eine Knieverletzung zu, die die Saison für ihn beendete. So standen die Cougars in kaum veränderter Form vor der Saison.
1. Saisonspiel:
Das erste Spiel war die Neuauflage des Viertelfinals aus 2015. Stark dezimiert trafen die Lübecker in Berlin auf die Bears. Gerade mal 18 Spielerinnen und Spieler stellten sich der großen Herausforderung gegen den mehrfachten Deutschen Meister aus der Hauptstadt. Dabei gelang es der Offense um den angeschlagenen Quarterback Alex Osiik nicht, einen Fuß auf den Boden zu bekommen. Obwohl fast alle der offensiven Drives in der Nähe der Feldmitte begannen, gelang die Offense nur zwei mal in die Berliner Endzone. Den Anfang macht Dennis Blaesner nach einem 31yds Pass von Alex Osiik im zweiten Quarter. Linebacker Max Groß trug ebenfalls im zweiten Quarter seine zweite Interception des Spiels über 40yds in die Berliner Endzone. Insgesamt fünf mal fingen Lübecker Verteidigungsspieler Pässe der Berliner ab (1x Dennis Eggert, 2x Max Groß, 1x Julian Jürgensen, 1x Ralf Jesse). Zur Halbzeit stand es 13:20 für den Gastgeber aus Berlin. Auch die zweite Halbzeit ging verloren, obwohl Dominik Stieglitz nach einem 8yds Pass noch weitere 6 Punkte auf das Lübecker Konto packte. Mit zwei von drei verwandelten Extrapunkten konnte sich Dennys Zücker mit zwei Punkten auf dem Punktezettel eintragen. „Im Gegensatz zu Berlin, war das Berlinspiel unser erstes. Wir haben unendlich viele Fehler auf Grund von fehlender Spielpraxis, Abstimmung und Spielerfahrung gemacht haben“, resultierte Max Groß das Spiel.
2. Saisonspiel:
Das zweite Saisonspiel fand in Lübeck gegen die Fire Birds aus Essen statt. Dieses konnte mit 33:06 deutlich gewonnen werden. Hier zeigte sich, dass die Lübecker aus dem Spiel in Berlin viel gelernt haben. Die Defense überzeugte mit einigen Sacks, drei Interceptions und einem geblockten Punt. Besonders auffällig waren hier Defense End Chris Kramp und Niklas Skordos, der eine Interception für sechs Punkt zurücktrug. Offensiv konnten die Osiik Brüder je einen Touchdown erlaufen. Dennis Blaesner konnte seinen zweiten und dritten Touchdown Pass fangen. Besonders erfreulich war die erste Interception von Rookie Henning Nieland kurz vor Ende des Spiels. Fingen Berliner Receiver über ihn noch drei Touchdowns, behielt er gegen Essen eine weiße Weste und zeigte eine überzeugende Entwicklung.
3. Saisonspiel:
Seit über drei Jahren ungeschlagen war die Favoritenrolle im dritten Spiel ganz klar auf Seiten der Gastgeber aus Hamburg, den Hamburg Pioneers Snappers. Ziel des Spiel war es, sich ausschließlich an den eigenen Fähigkeiten zu messen. Am Ende ging das Spiel zwar auch in der Höhe verdient mit 42:07 verloren, aber die Lübecker machten erneut wichtige Entwicklungsschritte. Auch sah man zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten Halbzeit konnten die Hamburger nach Belieben das Feld hoch und runter laufen und die Lübecker fanden kein Mittel gegen diese Maschinerie, weshalb sie zur Halbzeit mit 00:28 zurücklagen. In der zweiten Halbzeit schien es allmählich besser zu werden. Die Offense bewegte den Ball erfolgreich übers Feld und die Defense stoppte gleich mehrere Drives der Gastgeber, sodass die zweite Halbzeit „nur“ mit 07:14 verloren ging.
Zukunft der Flag Cougars:
Es scheint so, als stünden die Cougars vor dem ersten Umbruch in ihrer jungen Teamgeschichte. Seit der Gründung des Teams vor drei Jahren wurden jedes Jahr die gesteckten sportlichen Ziele erreicht. Im ersten Jahr war es das Ziel, sich zu etablieren und ein solides und breit aufgestelltes Team aufzubauen. Viele neue Spieler kamen und machten ihre ersten Erfahrungen bei den Flag Cougars. Im zweiten Jahr sollten die ersten Spiel gewonnen werden und bereits in der zweiten Saison erreichten die Flag Cougars die Playoffs und scheiterten gegen die Hamburger im Halbfinale. 2016 sollte das Halbfinale überwunden werden. 2017 scheint es eine Änderung am Kopf des Teams zu geben. Headcoach Max Groß wird voraussichtlich aus beruflichen Gründen zurücktreten müssen. Aber seit einem Monat arbeitet dieser mit engagierten Spielerinnen und Spielern daran, die Zukunft der Flag Cougars zu sichern und eine sportliche Perspektive zu zeichnen. „Ich würde wirklich gerne weiter an dem Team arbeiten oder zumindest hier spielen, aber so wie es aktuell aussieht, werde ich es leider nicht mehr schaffen. Ich habe drei Jahre lang um das Team herum alles alleine gemacht, obwohl ich 60 Kilometer entfernt wohne. Das wird neben dem Referendariat nicht mehr möglich sein. Aber ich denke, dass das Team aus diesem Wechsel stärker hervorgehen wird, weil die Spielerinnen und Spieler jetzt die Möglichkeit haben, die Flag Cougars zu ihrem Team zu machen“, so der optimistische Max Groß.