Mark Holtze führte die Cougars als erster Head Coach in eine GFL-Saison. Nach diesem Jahr ist aber Schluss, der 41-Jährige wechselt in den Nachwuchsbereich als Cheftrainer der Cougars U16. Im traditionellen Saison-Fazit-Interview blickt er auf 2012 zurück und meint: „Es war ein tolles Jahr – wir haben viel bewegt.“
Frage: Coach Holtze, das Saisonziel war der Klassenerhalt. Das hat nicht geklappt. Woran lag es?
Mark Holtze: Da gibt es mehrere Faktoren. Wir waren in der Tiefe einfach nicht gut genug besetzt und athletisch waren unsere Spieler zu weit weg vom Durchschnitt der GFL. Hinzu kam, dass unser Etat einfach zu klein war für die erste Liga.
Frage: War 2012 also ein „verschenktes“ Jahr?
Holtze: Nein, auf gar keinen Fall. Wir haben in dieser Zeit sehr viel bewegt. Unser Zuschauerschnitt hat sich fast verdoppelt, wir haben einen echten Football-Trainingsplatz, digitale Anzeigetafeln und unsere Organisation ist insgesamt gewachsen und hat sich deutlich verbessert. Und das vielleicht wichtigste: Wir haben Football in der Region deutlich bekannter gemacht. Insgesamt haben wir auf und neben dem Platz viele wichtige Erfahrungen gesammelt.
Frage: Welche denn?
Holtze: Na, die Erfahrungen und das Wissen, was man tun muss, um in der GFL erfolgreich zu sein. Wir wussten vor der Saison ja überhaupt nicht, was uns dort erwartet. Da sehen wir jetzt klarer – und davon werden wir langfristig profitieren. Darauf lässt sich jetzt aufbauen.
Frage: Trotz des Abstiegs gab es doch bestimmt auch schöne Momente 2012?
Holtze: Klar. Da war natürlich der 27:24-Heimsieg gegen Braunschweig. Das war klasse und den Erfolg hatte uns niemand zugetraut. Insgesamt muss man aber festhalten, dass wir vor allem die beiden Derbys gegen Hamburg nicht hätten verlieren müssen.
Frage: Die Enttäuschung über den Abstieg ist also immer noch groß?
Holtze: Dass wir es nicht geschafft haben, die Liga zu halten, ist schon enttäuschend. Aber wir müssen nicht bereuen, den Schritt in die GFL gewagt zu haben. Es war ein tolles Jahr, sehr intensiv.
Frage: Wie geht es jetzt in der 2. Bundesliga weiter?
Holtze: 2013 wird sicher kein einfaches Jahr für die Cougars, aber ich mache mir keine Sorgen, dass es mittelfristig auch wieder aufwärts geht. Ich werde mich jetzt zunächst einmal gemeinsam mit der Coaching-Crew und der Klubführung um einen Nachfolger für mich als Head Coach bemühen.
Frage: Du wechselst jetzt in den Nachwuchsbereich und wirst Cheftrainer der U16. Warum?
Holtze: Ich brauchte einfach mal einen Tapetenwechsel. Ich mach das Ganze ja nun schon ein paar Jahre, da wird man auch ein wenig müde. Außerdem blockiert es auch neues – und wir brauchen jetzt dringend neue Impulse.