Revanche geglückt, Play-Off-Runde in Sicht: Nach dem vor 550 Fans redlich erkämpften 6:0-Heimsieg über den Staffel-Spitzenreiter Hannover Musketeers stehen die Regionalliga-Footballer der Lübeck Cougars mit einem Bein in der Zweitliga-Aufstiegsrunde. Auch in personeller Hinsicht gibt es positive Neuigkeiten: Heute Nachmittag trifft sich der Cougars-Vorstand mit dem 60-jährigen US-Amerikaner Bob Guice, der die „Berglöwen“ in der kommenden Saison als Headcoach übernehmen soll. Guice hatte zuletzt reieinhalb Jahre lang die Dresden Monarchs trainiert und in die 2. Bundesliga geführt. Heute wird er das lübsche Football-Team beim Training begutachten.
Doch zunächst noch einmal zurück zum heiß umkämpften Regionalliga-Spitzenspiel auf dem Buniamshof: Das Duell zweier nahezu gleichwertiger Teams wurde erwartungsgemäß von den Abwehrreihen dominiert. Beide Offense-Formationen verfügten nicht über die nötige Durchschlagskraft, hatten nicht den rechten Biss, ihre jeweiligen Gegenüber entscheidend zu überlisten.
So hatte am Ende mit den Lübeck Cougars das glücklichere Team die Nase vorn. Das alles entscheidende 6:0 im dritten Viertel resultierte aus einem kurz entschlossenen 1-Yard-Touchdown-Lauf von Quarterback Samet Yurdisik. Der anschließende Lübecker Zusatzkick misslang jedoch. Und deshalb mussten die Cougars-Fans noch ein weiteres Viertel um ihre Mannschaft zittern. Doch zum Glück hatten auch die Hannoveraner Gäste nicht ihre richtigen Kicker-Stiefel an: So scheiterten die Musketeers gleich bei zwei Fieldgoal-Versuchen aus nächster Distanz.
Maßgebend für den Heimsieg war auch die Tatsache, dass der Gäste-Topscorer Eddie Griggs (bis dato 56 Punkte) vom Cougars-Backfield bestens abgeschirmt wurde und sich als Wide Receiver kaum einmal wie gewohnt in Szene setzen konnte. Die lübschen Cornerbacks Martin Schultz und Hauke Ploog erledigten ihre Aufgaben mit Bravour, wobei Ploog sogar eine Interception (= Abfangen des gegnerischen Passes) glückte. Ebenfalls mit einer tadellosen Leistung wussten die beiden „Oldies“ Jörg Kollien (36) und Jan Geist (34) zu überzeugen. Sie absolvierten vor ihrem angekündigten Ausstand das letzte Heimspiel ihrer Football-Karriere, die bereits zu Beginn der 80-er Jahre ihren Anfang bei den damaligen Lübeck Outlaws genommen hatte.
Der „Cougars-Vize“ Jan Blunck war rückblickend besonders von der großen Fairness des Regionalliga-Schlagers angetan: „Es gab lediglich 20 Yards Strafen gegen uns und 30 Yards gegen die Hannoveraner – ein so diszipliniertes Spiel habe ich bei aller gebotenen Härte noch nicht gesehen.“ Etwas nttäuscht waren Blunck & Co. allerdings von der mauen Resonanz auf die Freikarten-Aktion: „Wenn man vorab gut 5000 Tickets in Umlauf bringt sind 550 Zuschauer nicht eben der Hit. Aber man hat wenigstens einige ganz neue Gesichter gesehen, denen es auf der Tribüne viel Spaß gemacht hat.“
Spaß steht bei den Cougars auch vor dem letzten regulären Auswärtsspiel in Wolfsburg (Sa., 15 Uhr) im Mittelpunkt: An diesem Freitag um 11.30 Uhr heiratet ASC-Coach und –Urgestein Torsten Schwarz seine langjährige Lebensgefährtin, die Mitbegründerin der lübschen Cheerleaderinnen Christel Magdanz. Beide geben sich im Lübecker Standesamt das Jawort und werden als Ehepaar anschließend von einer Abordnung der „Crazy Cats“ und der Cougars gefeiert. Tags darauf wollen die „Berglöwen“ den Einzug in die Play-Offs mit einem Sieg in Wolfsburg besiegeln. Nach Lage der Dinge müssten sie dann Mitte September im Halbfinale bei den Virgin Guards in Magdeburg antreten.