Die Lübeck Cougars bleiben in der German Football League (GFL) auswärts weiter ohne Sieg: Bei den New Yorker Lions in Braunschweig kassierte der Aufsteiger vor 3012 Zuschauern eine klare 17:51 (17:3, 14:0, 13:7, 7:7)-Niederlage. Lübecks Punkte erzielten Locklan Gilbert, Mike Davis (beide 6) und Daniel Töllner (5). Die weiteren wenigen Cougars-Glanzlichter setzten Daniel Richter, mit zwei Interceptions, sowie „Rookie“ Myron DeVane, der einen gegnerischen Pass aus der Luft pflückte.
Die Cougars gingen bereits mit Personalnot in die Begegnung – während des Spiels kamen weitere zum Teil gravierende Ausfälle hinzu. Besonders bitter der Ausfall von Klass Nuttbohm: Der 28-Jährige feierte in Braunschweig sein Debüt im Cougars-Dress, der Deutsche Meister von 2010 sollte ein weiteres Puzzlestück im „Berglöwen“-Kader bei der Mission Klassenerhalt sein. Doch es kam anders. Bei einer unglücklichen Aktion noch in der ersten Halbzeit brach der großgewachsene Line-Spieler sich das Wadenbein. Saisonaus.
Es war der negative Höhepunkt einer katastrophalen ersten Cougars-Hälfte. Ohne den verletzt fehlenden Ryan Bass sowie den verhinderten Sharif Bsharat agierte die hinteren Verteidigungsreihe der Lübecker längst nicht so souverän wie noch beim 27:24-Sieg der Cougars im Hinspiel. Zudem hatten die Cougars große Probleme beim Passspiel sowie in den Special Teams.
Die frühe 3:0-Führung der Lions durch Kicker Tobias Göbel konterte sein Pendant auf Lübecker Seite, Daniel Töllner, zwar noch im ersten Viertel zum 3:3. Dann brachen aber, ähnlich wie in der ersten Hälfte vor einer Woche bei den Berlin Rebels, alle Dämme. Die Lions zogen durch vier Touchdows bereits zur Pause mit 31:3 auf und davon.
In der zweiten Hälfte lieferten die Cougars den Gastgebern einen besseren Kampf. Und das obwohl mit Defense-Captain Philipp Stursberg (Handverletzung), nun das Herzstück der Verteidigung fehlte, und mit Quarterback Andrew Hill (Nackenverletzung) der etatmäßige Spielmacher. Doch Ole Wulf, der bereits zu Zweitligazeiten sechs Jahre der Stamm-Quarterback der Cougars war, führte seine Offense gut über das Feld. Zwar landeten zwei Pässe von ihm bei den Gegenspielern, aber er bediente auch Locklan Gilbert zum finalen Touchdown der Partie. Zuvor hatte Mike Davis, der sich den Job im Laufspiel mit den aufopferungsvoll kämpfenden Runningbacks Franz Teuber und Steffen Wöhlke teilte, den Spielstand verkürzt.
„Wir sind personell heute absolut am Limit gewesen. Solche Spiele hat man – und wir werden davon leider wahrscheinlich noch welche erleben“, resümierte Cougars-Head-Coach Mark Holtze, der sich zumindest darüber freute, dass sein Team in der zweiten Hälfte Charakter gezeigt hat: „Nach diesem Rückstand und der vielen Rückschläge haben wir nicht aufgegeben – sondern weitergekämpft. Trotz der hohen Niederlage können wir das Feld mit erhobenen Köpfen verlassen.“
Die Cougars haben jetzt vier Wochen Zeit, ihre Wunden zu lecken. Dann kommen die Hamburg Blue Devils auf den heimischen Buniamshof. Es ist eine Schlüsselpartie im Abstiegskampf der German Football League.
Spielfilm
3:0 T.Goebel 23 yd field goal
3:3 D.Toellner 40 yd field goal
10:3 W.Ngaoudjio 19 yd pass from M.Herrick (T.Goebel kick)
17:3 J.Johnson 28 yd run (T.Goebel kick)
24:3 S.Rosemann 2 yd run (T.Goebel kick)
31:3 J.Knopf 22 yd pass from M.Herrick (T.Goebel kick)
38:3 J.Johnson 2 yd run (T.Goebel kick)
44:3 N.Steinhagen 20 yd pass from M.Friese (C.Bollmann pass failed)
44:10 M.Davis 5 yd run (D.Toellner kick)
51:10 J.Johnson 30 yd run (T.Goebel kick)
51:17 L.Gilbert 3 yd pass from O.Wulf (D.Toellner kick)
Fotos: Michael Zelter
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