Fast 20 Jahre stand Mathieu Vogt (37) für die Lübeck Cougars auf dem Spielfeld, fast zehn Jahre hielt Erik Schween (31) seine Knochen für die "Berglöwen" hin. Die abgelaufene Spielzeit war die letzte für die beiden, sie hängen ihren Helm an den Nagel. Positiv: Das Duo bleibt den Cougars erhalten und wechselt in den Trainerstab von Head Coach Mark Holtze.
"Spielerisch ist mir das Match gegen die Hamburg Huskies 2014 in bester Erinnerung geblieben. Wir lagen Ende des zweiten Viertels schon mit 0:21 hinten und haben dann mit 41:21 den größten Comeback-Sieg meiner Laufbahn einfahren können. Für mich eines der Top-Spiele der Cougars! Teil davon gewesen zu sein, war einfach Wahnsinn. Auch das GFL-Jahr 2012 war etwas ganz besonderes. Man könnte sagen, der Ausgang war sang- und klanglos - aber das Team hat super zusammengehalten und es war für alle eine tolle Erfahrung", erinnert sich Vogt.
Und Schween zählt auf: "Meine drei besten Momente waren der Heimsieg gegen Braunschweig in der GFL-Saison 2012, einfach unglaublich; die Entstehung der "Dirty Thirty" in Köln 2014, als wir mit einem Mini-Kader dort gewinnen konnten - sowie das Spiel in Rostock 2017 nach der Kabinenansprache von Philipp Stursberg - da bekomme ich immer noch Gänsehaut. Aber im allgemeinen die gesamte Zeit mit den Jungs auf dem Platz, sei es beim Training oder den Spielen, es war immer ein geiles Gefühl mit seinen Brüdern in die Schlacht zu ziehen."
Mathieu Vogt gehörte bereits 1992 zum ersten Cougars-Jugendteam und spielte dort sieben Jahre lang. Nach einer längeren Football-Pause stieg er 2007 wieder bei den Cougars in der 2. Liga ein. Zunächst auf seiner angestammten Position als Defenive Tackle, wechselte er 2013 in die Offensive Line. Insgesamt fünf Mal wurde er für seine Leistungen nach einer Saison als MVP geehrt. Ein Länderspiel blieb ihm aber verwehrt - auch wenn er ganz kurz davor stand. 2011 wurde Vogt für das WM-Vorbereitungsspiel gegen Italien nominiert, verletzte sich allerdings im Trainingslager in Frankfurt/Main und verpasste somit sein Debüt.
Erik Schween entspringt der Jugend der Hamburg Blue Devils und wechselte nach zwei Jahren bei den Schwerin Vikings zu den Cougars. 185 Tackles erzielte der Abwehrspieler in neun Spielzeiten für die Cougars, fing fünf Interceptions und erzielte 2010 sogar einen Kickoff-Return-Touchdown im Heimspiel gegen Bonn.
"Es tut weh, sie als Spieler zu verlieren. Aber sie im Coaching-Bereich als Verstärkung zu bekommen, ist ein weiterer Schritt, den ,Lübecker Weg' auszubauen und unser Programm in heimische Hände zu legen", sagt Cheftrainer Holtze.
Unterdessen scheiden mit Offensive Line Coach Christian Thielck und Special Teams Coordinator Jan Langowski zwei Coaches aus der Crew aus. Thielck gehörte dem Trainerstab seit 2015 an, Langowski seit 2017. "Ich bedanke mich ausdrücklich bei den beiden für ihr Engagement und für die tolle Zeit, die wir miteinander hatten", betont Holtze weiter.
Die Cougars starten voraussichtlich im April 2019 in die neue Zweitliga-Spielzeit.