Der Rückrundenauftakt ging für die Lübeck Youth Cougars kräftig daneben. Mit 13:8 unterlag das Team um HC Schumann am vergangenen Samstag erneut denkbar knapp den zweitplazierten Hamburg St. Pauli Buccaneers.
Viel hatten sich die Jungberglöwen vorgenommen. Nicht nur, dass man Revanche für die knappe Hinspielniederlage (20:14) üben wollte – vor allem sollte die weiße Weste auf dem Buniamshof gewahrt werden. Doch beide Vorhaben scheiterten bedauerlicherweise am eigenen Spiel. Wie schon im Hinspiel lieferten sich Offense wie auch Defense immer wieder individuelle Breakdowns, die das in Ansätzen gute Spiel immer wieder zu Nichte machten.
So verschlief die Defense um DC Phil Stursberg die ersten Drives komplett und trotz des relativ eindimensionalen Offensivspiels der St. Pauli Buccaneers gerieten die Lübecker Verteidigungsreihen immer wieder in arge Bedrängnis. Saubere, sichere Tackles waren an diesem Tag Mangelware, so dass sich die Hamburger Running Backs aus eigentlich ausweglosen Situationen befreien konnten, weil sie schlecht gesetzte Tackles einfach brachen. Lediglich das beherzte Eingreifen von Senior Safety Richter verhinderte ein ums andere Mal Schlimmeres.
Auch in der Offense lief wenig zusammen und wenn denn doch mal Akzente gesetzt werden konnten, dann schlug sich der Youth Cougars Angriff immer wieder selber. Exemplarisch hierfür sicherlich ein Drive, der mit abwechselungsreichem Offensivspiel von der eigenen 20 Yard Line bis an die gegnerische 1 Yard Linie hervorragend vorgetragen wurde, dann aber in einem lost Fumble endete.
Auffällig hoch war die Anzahl der lost Fumble im Allgemeinen und der verfehlten Blocks. Hier erwischte insbesondere die Running Back Garde einen rabenschwarzen Tag. Blockte die Offensive Line überwiegend gut, so waren es immer wieder einzelne Linebacker – Attacken, die den Spielzug zerstörten; und das obwohl schon aus einer Full House Formation heraus gearbeitet wurde. „Wenn die Vorblocker an den Linebackern vorbei laufen, ohne sie zu blocken, dann brauchen wir uns nicht wundern, wenn der Ballträger sehr schnell getroffen wird. Ein ähnliches Bild ergab sich leider auch in der Passprotection. Während die Offensive Line insgesamt einen guten Eindruck hinterließ, erwischten unsere Running Backs auch hier leider einen eher durchschnittlichen Tag und machten so das Leben unseres Quarterbacks schwer“, so RB Coach Heiko Siss.
Zu Null wollten die Youth Cougars dann aber auf ihren Platz auch nicht verlieren. So war es das Geschwisterpaar Julian Dohrendorf auf Phil Dohrendorf, das für den einzigen Touchdown sorgte. Bemerkenswert hierbei, dass sich WR Phil Dohrendorf im vorangegangenen Spielzug den Finger brach, aber die Zähne zusammenbiss und dann eben mit der kaputten Hand den entscheidenden Ball fing. Sein Bruder Julian konnte die anschließende 2 Punkte Conversion selber besorgen und sorgte so für den Endstand von 13:8.
„Bedauerlicherweise haben sich heute meine Unkenrufe bestätigt.“, so OL Coach Sascha Modest nach dem Spiel. „Die alte Sportweisheit, dass wer armselig trainiert auch so spielt, hat sich heute leider bestätigt. Es tut mir für die Jungs Leid, die in den letzten Wochen trotz WM und Strandwetter hart gearbeitet haben und für den Rest hoffe ich, dass er aus diesem Fehler gelernt hat…“
Zwei Wochen bleiben dem Team nun, um die Niederlage zu vergessen und um sich auf den nächsten Gegner, die Hannover Musketeers, vorzubereiten.